Dienstag, 19. Februar 2008

Der daheim gebliebene Sohn


Er antwortete aber und sprach zu seinem Vater: Siehe, so viele Jahre diene ich dir und habe dein Gebot noch nie übertreten, und du hast mir nie einen Bock gegeben, dass ich mit meinen Freunden fröhlich gewesen wäre.
Nun aber, da dieser dein Sohn gekommen ist, der dein Hab und Gut mit Huren verprasst hat, hast du ihm das gemästete Kalb geschlachtet.
Er aber sprach zu ihm: Mein Sohn, du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, das ist dein.
Lukas 15, 29-31
Alles was mein ist das ist dein. Krasse Aussage. Nehmen wir das Angebot des Vaters, also Gottes, wahr? Nennen wir alles auch unser eigen, was ihm gehört? Oder trauen wir uns nicht, Gottes Besitztümer zu beanspruchen?
Viele der Christen in der Welt verhalten sich so wie der daheim gebliebene Sohn. Sie kennen den Vater (oder denken das zumindest), sie dienen ihm, versuchen alles richtig zu machen. Dabei bemerken sie gar nicht, wie sie sich vom Herzschlag Gottes entfernen. Zwischen Gott und ihnen entsteht eine Distanz. Die Wärme der Liebesbeziehung geht verloren.
Helmut Blatt verglich diese Christen mit einem Kühlschrank. Er ist da, tut seinen Dienst, ist aber innerlich abgekühlt. Und wenn man die Kühlschranktür öffnet, macht er sie schnell wieder zu. Danach fängt er an zu brummen, da die Betriebstemperatur zu hoch ist und runtergefahren werden muss. Die Kühle tritt wieder ein.
Ich fand den Vergleich sehr treffend. Und ich muss mich selber fragen, wo ich stehe. Wie verhalte ich mich, wenn plötzlich Leute in der Gemeinde auftauchen, die zu Gott gefunden haben, die aber nicht den "äußeren Normen" entsprechen (Punks, Drogenabhängige, Obdachlose...) ? Ich wünsche mir, dass ich, dass wir diese Menschen bedingungslos annehmen können, so wie Gott sie annimmt. Lasst uns gemeinsam mit ihnen das Fest feiern und nicht verdrießlich zugucken und im Selbstmitleid vergehen, wo uns doch auch alle Reichtümer Gottes zu Verfügung stehen! Lasst uns unsere Kühlschranktüren öffnen und die Wärme spüren und wieder zum Herzen Gottes kommen und dort bleiben!

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